Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen
Fachklinik für Orthopädie, Onkologie und Pneumologie
 
 
 
 

ABGELEHNT!

Kolumne aus F & W

Berlin - „Kaum freie Plätz für Alte und Kranke in Alten und Pflegeheimen“, titelten kürzlich die großen deutschen Tageszeitungen. In allen Regionen klagen Anbieter, Verbraucher wie Politiker über eklatante Versorgungsengpässe und fehlende Pflegeinfrastruktur. Aber keiner – weder Journalisten noch Akteure - haben hier den Grundsatz „Reha vor Pflege“ im Blick.
 
Lieber schieben sich Verbände und Gesetzgeber gegenseitig den Schwarzen Peter zu, statt auch das Naheliegende, nämliche eine Reha zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit, für eine Entlastung der Alten- und Pflegeheime in Betracht zu ziehen.  
  
Das ist natürlich kein Einzelfall: Immer noch fällt dem Gesundheitsministerium oder der Krankenkasse eine medizinische Reha vor allem dann ein, wenn es darum geht Gelder nicht zur Verfügung zu stellen, Leistungen zu kürzen oder abzulehnen. Und niemand traut den oft im ländlichen Raum angesiedelten Rehakliniken zu, dass sie schon längst innovative Versorgungskonzepte und überraschende Denkansätze für all das einsetzen, was das Land bewegt: sektoren- und klinikübergreifende Zusammenarbeit von Gesundheitsanbietern, trägerübergreifende Ideen gegen den Fachkräftemangel und Konzepte für Pflege & Medizin 4.0. 
Dabei hätten sich die Damen und Herren aus der Berliner Friedrichstraße 108 (dem Bundesgesundheitsministerium) während des 3. Nationalen Reha-Forums, das zeitgleich mit dem DRG-Forum Ende März stattfand, persönlich davon überzeugen können. Das wären schließlich nur ein paar S-Bahnstationen von der Ministeriumstheorie bis zur Ankunft in der Praxis gewesen… Beim Rehaforum präsentierten viele Startups ihre individuellen Lösungen für digitale Transformation im Klinikalltag. Viele von diesen – wie die Ganganalyse, ein Rufsystem, das differenziert, ob eine Krankenschwester kommen muss oder vielleicht eine andere Berufsgruppe hilfreicher wäre, sowie digitale Konzepte für passgenauere Reha – sind längst im Einsatz. Entwickelt wurden sie in Zusammenarbeit mit Rehakliniken – deren Mitarbeiter jeden Tag aufs Neue tüfteln, wie sie ihren Alltag effizienter gestalten können oder die Elemente einer Reha noch passgenauer am Alltag ihrer Patienten ausrichten. So viele Ideen, wie Patienten eine Reha splitten können, wie Sozialdienste unkompliziert online einen Platz in einer Rehaklinik finden, wie die ganze Rehamaßnahme für Angehörige und Patienten am PC, Tablet oder Smartphone durchschaubar und nachvollziehbar wird. So viel Know How für Genesung von Patienten – einfach abgelehnt?   
  
Ob es die angemessene Vergütung ist, um die wir seit Jahren ringen, ob es die bedarfsgerechte Entscheidung über Rehaanträge und damit die Verhinderung von Pflegebedürftigkeit für viele Menschen betrifft oder die freie Klinikwahl für Patienten: Für uns Rehakliniken heißt das immer wieder: wir müssen noch innovativer & sichtbarer werden!  
Desinteresse an Rehathemen?   
  
Abgelehnt!  
  
 
Artikel aus: führen & wirtschaften von Juno 2019. Autor: Ellio Schneider.  
  
 
Veröffentlicht am: 11.06.2019  /  News-Bereich: News des Klinikverbundes
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